
Die Audi AG mit Hauptsitz in Ingolstadt ist ein deutscher Automobilhersteller, der dem Volkswagen-Konzern angehört.
Der Firmenname ist ein Wortspiel zur Umgehung der Namensrechte des Kraftfahrzeugherstellers Horch. Der Gründer August Horch, der sein Unternehmen verlassen hatte und ein neues gründete, übersetzte seinen Nachnamen ins Lateinische. Das Wort audi ist der Imperativ von audire (zu deutsch hören, zuhören) und bedeutet „Hör zu!“ oder eben „Horch!“. Am 25. April 1910 wurde der Name „Audi“ in das Handelsregister von Zwickau eingetragen. Seit 1932 gehörte Audi zur Auto Union.
Geschichte
Die heutige Audi AG geht auf die Firmen Horch, Audi, DKW, Wanderer sowie NSU zurück. (Die „alte“ Auto Union bestand aus vier Firmen, u. a. Audi. Diese Audi-Werke bestanden nach dem Krieg nicht mehr, deshalb ist der Name Audi mitaufgeführt.) Der Konzern entstand in seiner jetzigen Form maßgeblich im März 1969 durch den Zusammenschluss der NSU Motorenwerke AG und der Ingolstädter Auto Union GmbH zur „Audi NSU Auto Union AG“ mit Sitz in Neckarsulm. 1985 schließlich wurde der Sitz unter der erneuten Namensänderung in „Audi AG“ von Neckarsulm nach Ingolstadt verlegt.
Das Unternehmen Audi, wie es in der Vorkriegszeit bestand, wurde am 16. Juli 1909 als „August Horch Automobilwerke GmbH“ in Zwickau von August Horch gegründet, nachdem er aus seiner Firma „August Horch & Cie.“ austreten musste. Als man ihm untersagte, seinen Nachnamen für ein weiteres Automobilunternehmen zu benutzen, wurde es am 25. April 1910 schließlich in „Audi Automobilwerke GmbH“ umbenannt.
Der Name Audi kam durch die Idee eines zehnjährigen Jungen zustande. Im Wohnzimmer von Franz Fikentscher, einem Freund von August Horch, hatte man sich, nachdem Horch den Rechtsstreit verloren hatte, eine Diskussion über einen neuen Namen des Unternehmens geleistet. An dieser beteiligten sich auch die drei Söhne Fikentschers. Der damals zehnjährige Heinrich Fikentscher übersetzte den Namen Horch ins Lateinische. Hören, bzw. Horchen bedeutet auf Latein audire, die Befehlsform dazu lautet audi. Der Firmenname Audi war geboren und der junge Fikentscher hieß von nun an nur noch „der Audi“.
Technik und Innovation
Die Firma Audi hat zahlreiche technische Neuerungen entwickelt und eingeführt, wie den negativen spurstabilen Lenkrollradius beim Audi 80, 1975 den GTE-Einspritzmotor (Vorläufer des VW Golf GTI), einen serienmäßigen 5-Zylinder-Ottomotor im Audi 100 (1977), den Quattro-Antrieb 1980 (Allradantrieb im Urquattro-Typ 85) und ist erster Großserienhersteller vollverzinkter Karosserien (Audi 100 Typ 44 ab 1985). Das letztgenannte Modell wurde 1982 vorgestellt und war damals mit einem Luftwiderstandsbeiwert von 0,30 das strömungsgünstigste Serienfahrzeug der Welt. 1983 bekam Audi als erster deutscher Automobilhersteller die allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) für Fahrzeuge mit Katalysator.
Ende der 1980er Jahre bot Audi nach dem Fiat Croma TD i.d. und dem Rover Montego als erster deutscher Hersteller im Modell Audi 100 TDI einen Dieselmotor mit Direkteinspritzung und Turboaufladung an. 1988 kam mit dem auf dem Audi 100/200 basierenden Audi V8 die erste Oberklasse-Serienlimousine mit permanentem Allradantrieb auf den Markt. Das Nachfolgemodell, der Audi A8, war 1994 die erste Serienlimousine mit einer selbsttragenden Karosserie aus Aluminium, dem sogenannten Audi Space Frame (ASF). Im Audi A2 wurde dieser Werkstoff erstmals auch in der Kleinwagenklasse eingesetzt. Der A2 1.2 TDI war 2001 das erste und bisher einzige fünftürige Drei-Liter-Auto auf dem Markt. Seit 2007 bietet Audi für den Sportwagen R8 als erster Hersteller weltweit einen Frontscheinwerfer an, welcher komplett mit LED-Technik arbeitet.
Audi-Singleframe-Kühlergrill
Phasen des Audi-Kühlergrills
Mit Singleframe-Kühlergrill wird speziell die Optik des Kühlergrills im Design aller Fahrzeuge von Audi seit 2004 bezeichnet. Bei der Singleframe-Optik teilt die Stoßstange den Kühlergrill nicht mehr in zwei Teile, wie bei allen früheren Modellen - sondern besteht oberhalb aus einem größeren Teil mit dem Logo des Herstellers und unterhalb aus einem kleineren Teil ohne Funktionalität, der das Design abrundet. Dieser überdimensionale Kühlergrill verschafft den Fahrzeugen ein dominantes Aussehen.
Es gab insgesamt drei „Epochen“ des Kühlergrill-Designs. Der sog. Zierrahmen-Kühlergrill hatte den Chromrahmen nur um den oberen Teil des Kühlergrills über der Stoßstange. Bei Einführung der zweiten Generation des Audi A4 (B6) im Jahr 2000 entstand daraus der Doubleframe-Kühlergrill, der auch den Teil des Grills unter der Stoßstange mit einer Chromleiste einrahmt. Ab 2004 folgte dann der Singleframe-Kühlergrill.
Es wurden nach und nach alle Modelle des Autoherstellers auf diese Optik umgestellt. Erstes Audimodell mit Singleframe war der A8 6.0L W12, einige Zeit später folgte die 5-Türige Variante des Audi A3, der A3 Sportback. Mit dem Modellwechsel beim A6 bekam erstmals eine komplette Baureihe den neuen Grill. Später bekamen alle A3- und A8-Versionen sowie - nach einem umfangreichen Facelift - der Audi A4 einen großen Grill. Der Audi TT war das letzte Modell, dem das neue Aussehen mitgegeben wurde. Der Audi A2 erfuhr dieses Facelift nie, da er kurz nach Einführung des Singleframe-Grills aus dem Programm genommen wurde.
* Der Begriff Avant kennzeichnet seit 1977 die Audi Kombi-Modelle. Zuvor hörten sie auf den Namen Variant, wie heute noch die entsprechenden VW-Modelle.
Besonderheiten bei den Modellbezeichnungen
Audi Werbung nahe dem
Times Square, New York City (3. Mai 2005)
- Die Sportversion des Audi 80 hieß bereits „Audi S2“ bzw. „Audi RS2“ und die des Audi 100 „Audi S4“, noch bevor die neue Typologie eingeführt wurde.
- Auch die heutigen leistungsgesteigerten Versionen tragen die Bezeichnung „S“. Noch stärker sind die sog. „RS“-Versionen, welche von der quattro-GmbH gefertigt werden. Die Sportversionen sind generell mit dem quattro-Antrieb ausgestattet.
- Die Bezeichnung „Gruppe B“ ist eine interne Baureihenbezeichnung. Erstes Modell der Gruppe B war der Audi Sport quattro. Weitere Modelle sind zum Beispiel der Audi 80 mit den Bauformen B3 und B4 sowie die darauffolgenden Modelle des Audi A4.
quattro GmbH
Das quattro-Logo auf einem Kühlergrill
Die Firma quattro GmbH wurde 1983 gegründet und ist ein hundertprozentiges Tochterunternehmen der Audi AG. Die quattro GmbH ist seit 1996 auch offizieller Fahrzeughersteller. Die quattro GmbH ist darauf spezialisiert Audi-Serienfahrzeuge zu individualisieren. Hierbei werden spezielle Audimodelle direkt von den Audiwerken nach Neckarsulm geliefert, um dort entsprechend modifiziert zu werden.
Das erste Fahrzeug der quattro GmbH war der S6 plus, welcher im März 1996 vorgestellt wurde. Der Sitz der Firma ist Neckarsulm. Insgesamt sind dort und in Ingolstadt 630 Arbeitnehmer[2] beschäftigt. 2005 betrug das Vorsteuer-Ergebnis 35 Millionen. 2006 wurde ein Umsatz von rund einer halben Milliarde Euro erwirtschaftet. EURO
S-line
Der Begriff S line kennzeichnet eine sportliche Ausstattungslinie der quattro GmbH. Sie ist bei den Audi-Fahrzeugmodellen A3, A4, A5, A6, TT und Q7 optional zum Fahrzeug dazu bestellbar. Es ändert sich allerdings nichts an der Motorleistung des Fahrzeugs, sondern es werden ein Sportfahrwerk, Leichtmetallräder, dynamische Exterieur-Umfänge und sportliche Anmutung im Innenraum mit Sportsitzen hinzugefügt. S line ist nicht mit den S-Modellen (z.B. S3, S4, S5, S6, S8) oder den RS-Modellen (RS4, RS6) zu verwechseln.
Motorsport
Heute wie damals ist Audi eine der erfolgreichsten Automarken im Motorsport. 1981 setzte man als erster Hersteller den Allradantrieb im Rallyesport erfolgreich ein. Außerdem nutzte der Audi quattro einen Turbomotor, der ebenfalls eine Neuheit in diesem Sport darstellte. So dominierte Audi die Rallyeszene bis 1984. Von 1988 an, konnte man mit Allrad getriebenen Fahrzeugen im internationalen Tourenwagensport große Erfolge erzielen. Erst mit dem Allradverbot in Tourenwagenserien 1998 wurden die Erfolge hier weniger. Seit 2000 ist Audi die bestimmende Kraft bei den 24 Stunden von Le Mans. So gelang Audi 2006 als erstem Hersteller der Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans mit einem Dieselfahrzeug, dem Audi R10 TDI.